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Personaler tasten im Dunkeln

Der neueste Trend! Bewerbungsgespräche in einer Black Box –Führt das zu rein rationalen Entscheidungen oder ist es Unsinn?

 

Stellen wir uns das mal vor:

Sie haben ein Vorstellungsgespräch und werden in einem Raum platziert. Dann geht das Licht aus. Es ist stockdunkel. Dann tastet sich jemand in den Raum. Der Personalverantwortliche. Sie können in Jeans und T-Shirt dort sitzen, unrasiert oder ungeschminkt. Das ist schon mal sehr bequem.

Der Personaler stellt sich kurz vor und bittet Sie um die Darstellung Ihrer Kenntnisse, die für diese Position ausschlaggebend sind. Wenn es ein strukturiertes Interview ist, sind die Antworten für die Vergleichbarkeit der Bewerber wichtig. Da stellt sich mir die Frage – Wie halte ich die Antworten fest? Es ist ja schließlich dunkel. Na, das ist wohl eine eher praktische Frage, für die es sicherlich eine Lösung gibt.

Sie als Bewerber schildern Ihre Kenntnisse und woher Sie diese haben. Danach wird sich verabschiedet und Sie tappen zur Tür, um die „Black Box“ zu verlassen.

Der Personaler, der Firmenchef oder Ihr zukünftiger Chef macht das Licht daraufhin wieder an. Auf dem Tisch liegt eine Nummer – Ihre Nummer. Mit dieser wird das Bewerbungsverfahren fortgeführt.

So oder so ähnlich könnte ein Interview in der „Black Box“ aussehen. Ist das die Zukunft und wo sind die Chancen und Grenzen des Verfahrens?

Wir alle haben unsere Vorurteile: Dass über-50-Jährige Alters-Wehwehchen haben, dass Dicke undiszipliniert sind und dass Menschen mit bunten Haaren, Tattoos und Piercings Unruhestifter sind.

Das Alles spielt hier keine Rolle – weil es unsichtbar ist. Das bedeutet, dass sich der Personaler davon nicht beeinflussen lassen kann und sich allein auf die fachlichen Kenntnisse konzentrieren muss.

Wie verhält es sich aber mit Positionen, bei denen das Auftreten und die Sympathie eine Rolle spielen? Im Verkauf oder im Management zum Beispiel.

Wir alle kaufen bei einem sympathischen Verkäufer, der optisch unseren Vorstellungen entspricht, lieber. Einen Manager, der repräsentativ gekleidet ist, halten wir automatisch für kompetent und lassen uns leichter überzeugen.

Auch wenn wir wissen, dass Über-50-Jährige keine Alters-Wehwehchen haben, dass Dicke auch diszipliniert sein können und dass Menschen mit bunten Haaren, Tattoos und Piercings keine Unruhestifter sind … Wir Menschen sind erwiesenermaßen visuelle Wesen.

Was ist Ihre Meinung zu dem neuen Auswahlverfahren in der „Black Box“?

 

Silvia Ritter
Geschäftsführung m.c.s Personalberatung

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